Es war ein verdienter Applaus, den die an dieser Partie aussergewöhnlich starke Hakoah-Fankulisse (die selber einen Applaus verdient hat) nach dem Schlusspfiff Richtung des eigenen Teams spendete. Dieses hatte zuvor über 90 Minuten gegen die Reserven des Inter Club Zurigo einen tollen Auftritt hingelegt und auch nicht von seinem offensiv ausgerichteten Pressingspiel abgelassen, als es ab der 72. Minute infolge einer gelb-roten Karte mit nur noch zehn Mann agieren musste. Ein Punkt wäre der Mindestlohn gewesen an diesem Abend. Am Schluss stand man aber mit leeren Händen da. Doch der Reihe nach:
Zwar zappelte der Ball bereits wenige Sekunden nach Anpfiff im Netz des Hakoah-Teams, bei dem mit Noah Vella, Mischa Külling und Yoel Ismajovich nicht weniger als drei Spieler ihr Debüt gaben, doch entschied der Referee auf Offside. Im weiteren Verlauf entwickelte sich eine vor allem für die Zuschauer attraktive Partie mit offensiver Orientierung auf beiden Seiten, wobei Hakoah ein klares Übergewicht bezüglich Torchancen verzeichnete. Insbesondere Immanuel Dubno hatte mehrere Gelegenheiten, das Score zu eröffnen: bei zwei Freistössen musste sich der Inter-Goalie ganz lang machen, um den Ball noch über die Latte zu lenken, und als der Keeper der Interisti einmal etwas unmotiviert im eigenen Strafraum umherirrte, schlug der Hakoah-Captain vor dem leeren Tor über den Ball. Die einzige wirkliche Grosschance der Interisti enntschärfte Hakoah-Keeper Elior Goldberger mit einer sehenswerten Parade.
In der zweiten Spielhälfte wurde das Geschehen auf dem Feld etwas ausgeglichener, waren die wirklich guten Torchancen etwas rarer gesät. Die Bälle flogen bei den Abschlussversuchen meist mehr oder weniger weit am Torpfosten vorbei oder waren mit zuwenig Schärfe abgebeben, um die Torhüter in Verlegenheit bringen. Ausnahme bildete die Sequenz nach rund 20 Minuten, als Anthony Wurmser eine Flanke von Gilles Gasser direkt Richtung Inter-Gehäuse zirkelte, der Ball aber vom Pfosten ins Aus prallte. Im Gegenzug hatte Hakoah Glück, dass Laurent van Gelder zur Stelle war, als der Ball bereits an Elior vorbei Richtung Torlinie kullerte.
Ab der 72. Minute mussten die Hakoahner infolge einer zweiten gelben Karte gegen Noah Müller mit nur noch zehn Mann agieren, was allerdings auf das Spielgeschehen erfreulich wenig Einfluss hatte. Als man sich insbesondere neben dem Spielfeld schon mit der Punkteteilung abgefunden hatte, zeigte der Schiedsrichter zwei Minuten vor Spielschluss wegen Handspiels auf den Penaltypunkt, und zwar jenen im Hakoah-Strafraum. Der Inter-Spieler liess sich diese Chance nicht entgehen und verwertete souverän zur 1:0-Führung. Hakoah warf in der Nachspielzeit nochmals alles nach vorne, doch auch ein letzter Abschluss von Boaz Munz verfehlte das Ziel.
Trotz der grossen Enttäuschung nach Spielende war der Auftritt des Hakoah-Teams an diesem Abend ein klarer Schritt vorwärts zur letzten Partie gegen den NK Hajduk. Kommt noch eine Spur mehr Effizient im Abschluss hinzu, darf man sich auch für das kommende Gastspiel beim noch verlustpunktlosen Tabellenleader FC Oetwil-Geroldswil 3 am 2. Juni durchaus Punktehoffnungen machen.
FC Hakoah: 1 Elior Goldberger, 2 Joël Wildmann, 3 Vasco Rasi, 4 Noah Vella, 7 Immanuel Dubno, 8 Boaz Munz, 11 Noah Müller, 12 Mischa Külling, 18 Yoel Ismajovich Frutos, 20 Pascal Hegglin. – 10 Anthony Wurmser, 13 Sidney Bloch, 14 Laurent van Gelder, 15 Elias Sztutwojner, 17 Liron Blumberg. – Coach: Ethan Messinger.
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